Es war klar in Kyoto – der erste sonnige Tag nach wechselhaftem Wetter während unseres Aufenthalts in Tokio in der Woche zuvor – und am Ufer des Kamo herrschte geschäftiges Treiben. Der Fluss schlängelt sich durch das Stadtzentrum, und an diesem warmen Nachmittag zog er eine bunte Mischung von Menschen an, die das herrliche Wetter ausnutzen wollten. Zu ihnen zählten auch mein Partner Chris und ich. Wir freuten uns darauf, die Umgebung mit dem Fahrrad zu erkunden, und fuhren langsam entlang der staubigen, mit Gras gesäumten Wege.

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Es war unsere erste Reise nach Japan und ich war wahrlich positiv überwältigt. Urlaube neigen dazu, die Sinne zu schärfen und Momenten eine Magie zu verleihen, die zu Hause banal erscheinen. Ich wollte einfach alles festhalten, das mir ins Auge fiel und/oder mein Herz erwärmte, aber ich war nicht interessiert daran, stehen zu bleiben, um ein Motiv sorgfältig einzufangen, oder innezuhalten, um jede Szene zu skizzieren, die mich begeisterte.

Stattdessen zog ich einfach jedes Mal mein Smartphone aus der Tasche, um unterwegs schnell ein paar Schnappschüsse zu schießen. Mein Ziel war es, die Momente festzuhalten und sie gleichzeitig zu leben.

Abends ging ich dann die Bilder durch – einige enttäuschend, andere wiederum erfreulich – und markierte diejenigen, die etwas Besonderes hatten. Diese Fotos waren das Rohmaterial für eine Reihe, die ich mit Adobe Fresco auf meinem iPad Pro zum Leben erweckte.

Nacheinander übertrug ich die ausgewählten Fotos in Fresco. Ich habe einen einfachen, runden Vektorpinsel zum Nachzeichnen (und Nachzeichnen und Nachzeichnen und Nachzeichnen) verwendet, bis nur noch eine komplizierte Line-Zeichnung in Schwarz-Weiß übrig war. Der Prozess war fesselnd und auf angenehme Art anstrengend – ein zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen Präzision und künstlerischer Freiheit. (Es konnte so auch eine Reihe vermeintlicher Schwächen raffiniert behoben werden: verschwommene Bereiche, seltsame Beleuchtung, schlechte Komposition und andere „Makel“.)

Ab da habe ich das Maskierungswerkzeug von Fresco verwendet, um Elemente des ursprünglichen Bilds einzufügen. Schließlich habe ich noch mit anderen Werkzeugen herumgespielt, wie beispielsweise mit den Pixel- und interaktiven Pinseln sowie dem Farbeimer, um die Szene mit stilisierten Farben und Strukturen zu unterstreichen. 

 

Probiere diesen Fresco-Prozess doch mal bei deinen eigenen Fotos aus. Wenn du sie auf Instagram oder Twitter postest, nimm als Tag @AdobeCreate, damit wir deine Ergebnisse sehen können!

Mich auf die Weise mit den Bildern zu befassen – Formen untersuchen, ein- und auszoomen, immer neue und überraschende Details erkennen –, hat es mir ermöglicht, die Erlebnisse noch einmal intensiver zu durchleben. So wurden sie für mich viel bedeutsamer – sowohl einzeln als auch zusammen als visuelle Geschichte einer Reise, die mich immer noch inspiriert.

Jordan Kushins lebt in San Francisco (Kalifornien), wo sie zeichnetDinge herstelltSchmuck designtGeschichten schreibt und jeden Tag ein kleines Kreativprojekt verwirklicht. Sieh dir ihre Website an: jordankushins.com.