„Wir alle haben eine universelle emotionale Verbindung zum Essen“, so die Food-Fotografin Sarah Crawford. „Nahrung ist untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden. Und über die Food-Fotografie können wir diese Verbindung sichtbar machen. Ich finde es auch toll, dass die Food-Fotografie so durch und durch demokratisch ist. Du kannst in einer winzigen Wohnung mit nur einem Fenster leben und trotzdem genauso gute Food-Fotos machen wie jemand an einem kommerziellen Set mit zwei Food-Stylisten, einem Stylisten für Requisiten sowie Produzenten, Beleuchtern und einem Regisseur.“ Wir haben Sarah gebeten, sechs Presets für Adobe Photoshop Lightroom mit uns zu teilen und uns ein paar nützliche Tipps zur Food-Fotografie zu geben. Weitere How-to-Anleitungen findest du online in ihrer Foodtography School.
Tipp: Auf die Balance kommt es an.
Harte Schatten und grelles Licht lassen Food-Fotos oft wenig appetitlich aussehen. Gleichzeitig brauchst du aber genügend Licht, um dein Motiv durch ausgewogene Tiefen und Lichter ideal zur Geltung zu bringen. Für das optimale Gleichgewicht solltest du Fotos an bewölkten Tagen machen oder bei Aufnahmen in grellem Licht einen Scrim verwenden. Als Faustregel kannst du dir merken, immer zwischen 30 und 90 cm von der Lichtquelle entfernt zu sein.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Baked at 350“.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Bittersweet Chocolate“.
Tipp: Weichheit darf nicht auf Kosten der Konturen gehen.
Auch wenn du für deine Fotos einen weicheren Look bevorzugst: Ganz ohne Kontrast geht es nicht. Du brauchst also wenigstens ein bisschen absolutes Schwarz und ein bisschen absolutes Weiß.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Bright Baby“.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Dark Roast“.
Tipp: Helleres Weiß und schokoladigeres Braun.
Für einen hellen, strahlenden Look solltest du die Luminanz deiner Blau- und Aquatöne erhöhen und die Sättigung deutlich herabsetzen. Ein intensives Schokoladenbraun erhältst du, wenn du die Luminanz für die Rottöne stark verringerst, den roten Farbton etwas kühler machst und die Sättigung für Orange reduzierst. In Lightroom für den Desktop findest du diese Einstellungen im Bedienfeld „Farbmischer“ des Bearbeitungsmoduls. In Lightroom für Smartphone und Tablet befindet sich der Farbmischer im Bedienfeld „Farbe“; in Lightroom Classic findest du das Feature im Bedienfeld für Farbton, Sättigung und Luminanz des Entwicklungsmoduls.
Tipp: Lasse dich von anderen inspirieren.
Vielleicht fasziniert dich, wie andere Fotografen mit Licht umgehen. Oder dir gefällt ihre Art, Motive anzuordnen, mit Farben zu spielen oder durch Fotos Emotionen zu vermitteln. Die Food-Fotos von Donna Hay sind rustikaler Minimalismus in Perfektion. Außerdem hole ich mir gern Anregungen bei Kristin Teig, Monica Jiandani, A Sweet Point of View, The Bojon Gourmet, Bea Lubas, Issy Croker und Luisa Brimble.
Tipp: Back to the Basics.
Um den Bildkontrast wie die Profis zu optimieren, solltest du den Kontrastregler ignorieren und in Lightroom Classic im Bedienfeld „Entwickeln“ > „Farbton“ (Lightroom: Bedienfeld „Licht“) die Schieberegler für Weiß- und Schwarztöne, Lichter und Tiefen anpassen. Änderungen an der Sättigung und Dynamik lassen Food-Fotos oft übermäßig bearbeitet aussehen. Hebe Farben stattdessen selektiv über das Bedienfeld für Farbton, Sättigung und Luminanz (Lightroom Classic) oder das Bedienfeld „Farbmix“ (Lightroom) hervor. Und vergiss auch nicht die Regler für Klarheit und Dunstentfernung.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Mood Booster“.
Vor und nach der Anwendung des Presets „Over Easy“.
Tipp: Mehr Ausrüstung bedeutet nicht zwangsläufig auch bessere Fotos.
Für die Food-Fotografie braucht es eigentlich nicht viel mehr als eine gute Kamera, ein Objektiv mit 50–85 mm und ein Makroobjektiv.
Presets installieren.
Du hast Probleme dabei, Presets in Lightroom zu installieren? So klappt es:
Lightroom (Version 1.3 oder höher):
1. Lade das Preset hier herunter.
2. Öffne Adobe Lightroom auf deinem Computer.
3. Wähle „Datei“ > „Profile und Vorgaben importieren“.
4. Markiere die heruntergeladene Preset-Datei, und klicke auf „Importieren“.
5. Öffne das Foto, das du bearbeiten möchtest, und klicke auf der rechten Seite von Lightroom auf die Symbolleiste „Bearbeiten“. Unter „Vorgaben“ findest du das importierte Preset.
Lightroom Classic (Version 7.3 oder höher):
1. Lade das Preset hier herunter.
2. Entzippe die ZIP-Datei auf deinem Computer.
3. Wähle ein Bild aus, und wechsle zum Entwicklungsmodul.
4. Klicke im Bedienfeld „Vorgaben“ auf das Plus-Symbol (+). Klicke auf „Vorgaben importieren“.
5. Navigiere zu dem Preset, das du im 1. Schritt heruntergeladen hast.
6. Klicke auf „Importieren“.
Finde heraus, wie du diese Bearbeitungen vornimmst und sie als Presets direkt in Lightroom auf dem Desktop, Smartphone oder Tablet speicherst:
Lightroom bietet verschiedene Tutorials zur Fotobearbeitung. Darin kannst du nachvollziehen, welche Änderungen an einem Foto vorgenommen wurden. Du kannst dir die Fotos jeweils vor und nach der Bearbeitung ansehen und so herausfinden, wie Fotografen das gewünschte Ergebnis erzielen. Wenn dir das Resultat gefällt, kannst du die Einstellungen als Preset speichern und auf andere Fotos anwenden.
So erfährst du mehr über Sarahs Bearbeitungen:
Klicke auf die Links aus dieser Sammlung, um die entsprechenden Einstellungen in Lightroom zu öffnen:
So zeigst du die Bearbeitung an:
Am Desktop: Tippe im unteren Bedienfeld auf „Abspielen“, um die Bearbeitungen Schritt für Schritt anzuzeigen. Tippe auf „Bearbeitungen“, um alle angewendeten Änderungen zu sehen. Unter „Info“ findest du Angaben zum Dateityp und den Metadaten.
Am Smartphone oder Tablet: Die Ausgabe der am Foto vorgenommenen Änderungen wird automatisch angezeigt. Tippe auf „Bearbeitungen“ am unteren Rand des Bildschirms, um Schritt für Schritt alle angewendeten Änderungen zu sehen. Wie bei der Desktop-Version findest du unter „Info“ Angaben zum Dateityp und den Metadaten.
So speicherst du die angewendeten Änderungen als Preset:
Am Desktop: Tippe in der rechten oberen Ecke auf „Als Vorgabe speichern“.
Am Smartphone oder Tablet: Tippe in der rechten oberen Ecke auf „...“ und dann auf „Als Vorgabe speichern“.
Kehre über das Symbol links oben zur Startansicht zurück.
Das Preset wird standardmäßig im Ordner mit den benutzerdefinierten Presets gespeichert. Du findest den Ordner im Popup-Menü „Vorgaben“.
Folge Sarah auf Lightroom, um weitere Bearbeitungen von ihr zu entdecken. Ihr Lightroom-Profil findest du hier.