Charles Purdy ist Content Manager bei Adobe. 

Inspiriert durch die Bewegung „Black Lives Matter“ unterzogen wir bei Adobe Create die Inhalte, die von uns in den vergangenen Jahren veröffentlicht wurden, einem kritischen Blick. Und wir gestehen, wir haben unseren Lesern wie auch der kreativen Gemeinschaft insgesamt einen schlechten Dienst erwiesen: Es ist uns nicht gelungen, die Diversität dieser Gemeinschaft angemessen widerzuspiegeln – gerade Kreativschaffende schwarzer Hautfarbe und deren Arbeiten sind bei Weitem unterrepräsentiert. Um mehr Ausgewogenheit zu schaffen, starteten wir im Juli ein neues Programm. Jeden Monat begrüßen wir in unserer Redaktionsleitung namhafte schwarze Künstler*innen oder Designer*innen, um uns zu helfen, Storys und Social-Media-Inhalte über andere schwarze Kunstschaffende, die sie bewundern, zu kuratieren und zu präsentieren.

Unser dritter Gasteditor in dieser Serie ist Designerin und Designaktivistin Mitzi Okou. Kaum vom Savannah College of Art and Design graduiert, initiierte Mitzi – visuelle und Interaktionsdesignerin mit derzeitiger Wahlheimat in San Diego, Kalifornien – ein virtuelles Event namens „Where are the Black Designers?“. Dieses hat sich inzwischen zu einer Plattform und virtuellen Ressource entwickelt, die Designer, Pädagogen, Professoren und Führungskräfte im Kreativbereich vernetzt, um die Design- und Kreativbranche zu fördern.
 

In den kommenden Wochen wird Mitzi die Künstler auswählen, die auf unserem Instagram-Kanal vorgestellt werden. Im September sprach ich mit Mitzi per Videochat.

(hier auch das Interview mit unserer zweiten Gasteditorin, der Fotografin Cheriss May, und die von ihr vorgestellten schwarzen Künstler.)

Charles Purdy: Ich brenne darauf, mehr über „Where are the Black Designers?“ zu erfahren. Aber ich weiß, dass Sie auch eine Karriere als Interaktionsdesignerin verfolgen, die Sie während der Arbeitszeit ziemlich fordert. Die wenigsten Menschen können sich unter dieser Profession etwas vorstellen. Wie würden Sie das beschreiben, mit dem Sie Ihre Brötchen verdienen?

Mitzi Okou: Wenn ich sage, ich sei Interaktions- und visuelle Designerin, denke ich, die meisten Leute verstehen, was ein visueller Designer ist. Wenn sie beim Interaktionsteil nachfragen, erkläre ich das so: Es umfasst die Dokumentation und Zuordnung natürlicher Muster, die wir in der Interaktion zwischen Mensch und App erkennen. Unsere Erkenntnisse aus diesen Mustern versuchen wir, dann bei der Entwicklung neuer Apps anzuwenden. Meist füge ich hinzu, dass es eine Mischung aus Psychologie, menschlichem Verhalten und Grafikdesign ist.

CP: Wie sind Sie zu diesem Fachbereich gekommen? Waren Sie schon immer an Design interessiert?

MO: Tatsächlich habe ich einen großen Teil meines Lebens klassische Musik studiert. Ich begann mit vier Jahren zu musizieren und war auf dem Weg, eine Laufbahn als klassische Musikerin einzuschlagen. Im zweiten Jahr am Boston Conservatory, das heute Berklee College of Music heißt, erkannte ich, dass ich für diesen Weg nicht wirklich brannte – und auf einmal erschien er mir finanziell auch nicht tragfähig. Ich sprach mit meinen Eltern darüber, und auch sie hatten bemerkt, dass mir die frühere Leidenschaft für mein Cello abhandengekommen war. Dann fragten sie mich, was ich mir denn vorstellte.

Ein Hackathon, der in Mitzis Werdegang hervorsticht, war ein Teil des Open Music Initiative Summer Lab, einem vom IDEO und dem Berklee College of Music gehosteten achtwöchigen Forschungsstipendium. Das Team um Mitzi entwickelte Lüm, einen Dienst, der Menschen in der Musikbranche hilft, die zentralen Werte einer Live-Musik-Performance zu verstehen. (Mehr hierzu findest du auf Mitzis Portfolio-Site.)

Ich wusste, dass ich etwas mit Kunst und Technologie machen wollte, aber ich wusste noch nicht einmal, wie es heißt. Also besichtigte ich einige Schulen, und mein Vater meldete mich zu einer Vorstellung des Savannah College of Art and Design an, an dem ich auf umwerfende Beratungslehrer traf. Ich erzählte ihnen, dass ich etwas lernen wollte, das Kunst und Technik kombiniert. Denn ich wollte Lösungen für die Probleme von Musikern entwickeln – eine Branche, die ich ja gerade erst verlassen hatte. Sie empfohlen mir ein Grafikdesignprogramm, und ich liebte es. Später lernte ich User Experience kennen, und entschied mich als Nebenfach für Interaktionsdesign. Ich bekam ein Stipendium am IDEO und nahm nebenbei an Hackathons teil … Ich wusste, dass ich das Richtige tat, denn all diese Dinge flogen mir einfach zu und kamen mir wie Geschenke vor.

Vor zwei Jahren startete ich ins Berufsleben. Direkt nach dem Studium bekam ich eine Stelle bei HP, die ich erst vor Kurzem verließ.

CP: In Ihrem Portfolio finden sich auch wundervolle Illustrationen und Charakterdesigns – wie passen diese in Ihr Gesamtwerk?

MO: Illustrationen sind für mich ein Weg, meine kreativen Fähigkeiten zu pflegen und mich auszudrücken. Ich hatte schon in meiner Jugend ein Faible fürs Zeichnen … nach meinem Schulabschluss hatte ich so viel mehr freie Zeit und stürzte mich auf Illustrationen. Von Freunden, die zu arbeiten begannen, hörte ich, es sei schwer, die eigene Kreativität aufrechtzuerhalten. Es ist nicht wie Schule, in der du dich ständig mit etwas Neuem beschäftigst. Du konzentrierst dich auf die Arbeit – und das war es auch schon … Ich möchte meine Kreativität nicht verlieren, und mich inspirieren Farben, Muster und Texturen – und mich selbst durch Illustrationen auszudrücken – wirklich sehr.

CP: Erzählen Sie mir mehr über „Where are the Black Designers?“.

MO: Das war zunächst ein Event – eine öffentliche Diskussion über die Erfahrungen, als Schwarzer Designer werden zu wollen, ein schwarzer Designer zu sein und über die ungleiche Behandlung, die viele schwarze Designer erleben. Es sollte diese Probleme ans Licht bringen und die Branche mit Dingen konfrontieren, die sich ändern müssten. Besonders im kreativen und technischen Bereich. Dies sind progressive Branchen, und wir versuchen, Lösungen zu schaffen, die für jeden da sind, aber das geht nicht ohne Diversität.

Wenn wir in der Bekämpfung der Rassenungerechtigkeit etwas bewegen und wirklich diverse Produkte entwickeln möchten, müssen wir es uns, wie Antionette Carroll, eine der Konferenzrednerinnen, elegant ausdrückte, „im Unbequemen bequem machen“. Wir müssen darüber sprechen, wie wir uns vorwärts bewegen und wie Unternehmen sein sollten, um für mehr diverse Talente attraktiver zu sein.

Aber es geht nicht nur darum, mehr diverse Talente zu beschäftigen – und diesen Punkt dann abzuhaken. Es geht um die Schaffung einer diverseren und inklusiveren Kultur, damit alle Leute gerne dort arbeiten ... Das war die anfängliche Diskussion. Daraus entstand eine riesige Community-Plattform, auf der schwarze Designer willkommen sind, sie selbst sein und Fragen stellen können, Mentoren finden und Chancen erhalten. Und genauso willkommen sind dort weiße Unterstützer. Wir versuchen die Kluft zwischen schwarzen Designern und Unterstützern zu überbrücken … wobei wir sehr gut verstehen können, dass sich eine nichtfarbige Person nur schwer vorstellen kann, was sie zur Beseitigung von Rassenungleichheit in der Kreativ- und Tech-Branche beitragen kann.

Eine kleine Auswahl der Posterdesigns der kreativen Gemeinschaft für die Initiative „Where are the Black Designers?“:

CP: Sie weisen auf einen bemerkenswerten Punkt für Unternehmen und Agenturen hin: Ein Mangel an Diversität in Kreativteams führt oftmals zu schlechten Designs.

MO: Ohne Diversität im Design fordert niemand deine Ideen heraus. Man sieht das täglich an fehlgeleiteter Werbung – die passiert, weil ein nicht diverses Team voreingenommen an die Arbeit geht. Unterschiedliche Perspektiven, Hintergründe und Erfahrungen sind so wichtig – zu hinterfragen und Fragen zu stellen und zu diskutieren, was funktioniert und was nicht. Eine weitere Konferenzrednerin, Shabi Kashani, stellte in den Raum, dass die Gefahr eines nur weißen Teams darin besteht, sich von uralten oder auch jüngeren Vorurteilen leiten zu lassen, die rassistische Produkte oder Produkte, die nicht funktionieren, zur Folge haben. Und in den Händen der Strafverfolgung oder der Regierung können Menschen durch solche Produkte sterben.

CP: Sprechen wir über die Hindernisse, die sich schwarzen Designern in der Designbranche und anderen kreativen Bereichen in den Weg stellen.

MO: Das ist so komplex, da es auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Es beginnt nicht in der Designbranche. Cheryl D. Miller wies darauf bereits in ihrem Artikel „Black Designers Missing in Action“ (1987 in der Zeitschrift PRINT veröffentlicht) hin, in dem sie bespricht, wie alles mit der frühkindlichen Erziehung beginnt. Kinder lernen nicht, dass eine kreative Karriere eine tragfähige Berufsoption ist. Das gilt insbesondere für Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen, also für den größten Teil der schwarzen Gesellschaft, in der sich Eltern schlichtweg eine kreative Karriere nicht als realistische Option für ihre Kinder vorstellen können. In Mittel- und höheren Schulen mangelt es zudem an Mentoren. Jugendliche müssen Design selbst für sich entdecken und ihre Eltern überzeugen, dass es durchaus ein tragfähiger Berufsweg ist.

Dann müssen sie den Sprung auf eine Hochschule schaffen – und Kunst- und Designschulen sind sehr teuer. Viele junge Menschen, vor allem Schwarze, die eine höhere Bildung oder ein Studium anstreben, müssen Darlehen aufnehmen. Finanziell können die meisten schwarzen Familien nicht mit der weißen Gesellschaft mithalten, was die Studienleistung beeinträchtigt. Auch gibt es an vielen dieser vorwiegend weißen Institutionen keine schwarzen Professoren. Und auch der Lehrplan ist sehr weiß. Ich meine, es ist nichts verkehrt daran, etwas über Bauhaus und Swissgrid zu erfahren. Aber wo im herkömmlichen Curriculum für Design sehen sich schwarze Designer repräsentiert, wo sehen sie ihre Wurzeln?

Und nach dem Abschluss, nachdem sie all dies überlebt haben und einen Hochschulabschluss in der Tasche haben ... stellen sie fest – zumindest war dies meine Erfahrung – dass die Schule ihnen nicht wirklich hilft, eine Arbeitsstelle zu bekommen. Nun gut, meine Hochschule hat es versucht, aber es gab einfach kein Alumni-Netzwerk für Schwarze, an das ich mich hätte wenden können. Für Menschen schwarzer Hautfarbe, die ins Arbeitsleben eintreten möchten, gibt es kein wirklich gutes Unterstützungssystem. So ist die Arbeitslosigkeit unter Schwarzen sehr hoch, zum Teil auch, weil sie nicht wissen, wie sie in größtenteils weißen Netzwerken Fuß fassen, die andere weiße Absolventen durch mündliche Empfehlung vermitteln … Manche Unternehmen oder Agenturen mögen ja schwarze Designer suchen und sich sagen: „Gut, wir wissen auch nicht, wo sie sind“. Aber sie suchen nicht über die mündlichen Empfehlungen ihrer sozialen Netzwerke hinaus.

Und die Unternehmenskultur unter den Angestellten zeichnet sich kaum durch Inklusivität aus. Schwarze Menschen fühlen sich in diesen Kulturen nicht repräsentiert, und es gibt diese typischen Mikroaggressionen, gegen die das Personalwesen nicht einschreitet, um ihre Leute zu schützen. Es ist von Anfang bis Ende ein traumatisches Erlebnis, und wenn es einigen gelungen ist, all dies zu überleben und dahin zu gelangen, wo sie heute stehen, spricht das lediglich für deren Resilienz.   

CP: Hier muss so viel ausgepackt und zu einem Thema werden. Was würden Sie aber Unternehmen in der Kreativbranche sagen, die ihre Augen nicht vor rassischer Ungerechtigkeit und Ungleichheit verschließen?

MO: Als die Proteste und Demos nach der Ermordung George Floyds begannen, fiel mir sehr viel performativer Aktivismus auf: Unternehmen, die das schwarze Quadrat zeigten und beteuerten, sie stünden hinter der schwarzen Community. Die Daten sind zwar nicht zugänglich, aber wir alle wissen, dass diese Unternehmen in erster Linie weiß sind. Ein Unternehmen kann nicht von sich behaupten, es stünde hinter der schwarzen Community, wenn es keine Menschen schwarzer Hautfarbe einstellt. Das trägt nur zu weiterer Ungerechtigkeit bei und bringt schwarze Menschen wirklich in Gefahr. Es fehlt einfach an Transparenz. Ich würde mir wünschen, die Unternehmen würden ihre demografischen Daten veröffentlichen und die Schritte erklären, die sie für mehr Diversität zu gehen bereit sind.

Die Menschen schätzen es sehr, wenn ein Unternehmen zugibt, dass es ein Problem gibt, die Betroffenen zu Gesprächen einlädt und die Schritte offen erklärt, mit denen es zu einer Lösung beitragen möchte.

CP: Ihre Studienzeit liegt noch nicht lange zurück. Was sollte sich Ihrer Meinung nach an Kunst- und Designschulen ändern? 

MO: Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, fällt mir als Erstes ein, dass ich mir ein großzügigeres Stipendium gewünscht hätte. Sehr viele sozioökonomische Probleme betreffen vor allem Menschen nicht weißer Hautfarbe. Das sollte berücksichtigt werden. An meiner Hochschule gab es einen Skandal um unseren Präsidenten, der für das Institut sehr viel Geld einnahm – fast genug, um jedem am Campus ein Stipendium zu gewähren. Ich meine, das Geld sollte fairer verteilt werden, damit sich die Studenten auf ihr Studium konzentrieren können, statt sich Sorgen zu machen, wie sie das nächste Essen oder den teuren Künstlerbedarf bezahlen sollen. Es steht meiner Ansicht nach außer Frage, dass es Hochschulen und Universitäten an Einnahmen nicht mangelt, die gut eingesetzt wären für bessere finanzielle Unterstützung ihrer Studenten.

Dann hätte ich gerne mehr Diversität im Lehrplan gesehen. Ich erinnere mich noch lebhaft an die Einführung in meinen Grafikdesignkurs. Der Professor erzählte aus der Geschichte des Grafikdesigns und von all diesen berühmten Grafikdesignern. Er erwähnte einen schwarzen Designer, und ich wurde richtig aufgeregt, aber er handelte ihn mit wenigen Worten ab. Es fühlte sich so unbedeutend an. Ich dachte mir nur: „Das kann doch nicht der einzige schwarze Designer in der Geschichte des Grafikdesigns sein.“ Ich würde, was das Design anbelangt, gerne die Geschichte verschiedener Kulturen sehen. Gerade trage ich ein Kleid mit afrikanischem Druck, dessen Designgeschichte wirklich erwähnenswert ist. 

Wir brauchen mehr schwarze Professoren, in denen sich Studenten wiedererkennen. Ich denke, das ist wirklich wichtig, sei es in der Ausbildung oder am Arbeitsplatz: Ich denke, wenn du dich selbst erkennst, kannst du „du selbst“ sein, und wenn du „du selbst“ sein kannst, kannst du erstaunliche Dinge leisten.

CP: Was würden Sie jungen schwarzen Designern raten, die noch ganz am Anfang stehen. Wie finden sie die Ressourcen, die sie brauchen?

MO: Wenn ich auf meine Erfahrung zurückblicke, würde ich sagen, man muss sich seinen Stamm und seine Leute suchen, ob sie nun schwarz sind oder nicht. Leute, denen du wichtig bist, die dein Potenzial sehen und die für dich da sind.

Deswegen initiierte ich „Where are the Black Designers?“. Wenn du deine Leute nicht in deinem Umfeld findest, gibt es damit nun eine Online-Community, an die du dich wenden kannst. Versuche dein Bestes, online Ressourcen zu finden. Außerdem finde ich, wir sollten Therapien von ihrem Tabu befreien und Therapieangebote wahrnehmen. Therapien sind großartig.

In Sachen Resilienz würde ich jedem jungen schwarzen Designer raten, darüber nachzudenken, dass aus beruflicher Sicht das Schlimmste, das passieren kann, ein „nein“ ist. Auch wenn jemand über dir steht, solltest du ihn als Mensch betrachten, der ziemlich sicher bereit ist, mit dir zu reden. Also traue dich, den Anfang zu machen. So bin ich zu HP gekommen. Ich schrieb so viele Menschen an, ich schrieb Geschäftsleitungen an, ich schrieb alle möglichen Leute in allen möglichen Positionen an ... denn letzten Endes sind sie kein Stück besser als ich. Ich sah sie als Menschen, die Zugang zu Ressourcen hatten, von denen ich profitieren würde. Ich wollte mit ihnen sprechen, damit sie Zeit und Energie in mich investieren würden, und ich wollte sie überzeugen, dass ich ihnen diese Investition zurückgeben würde. Gehe einfach auf die Leute zu. Du wirst Tonnen von Neins hören. Aber einer wird „ja“ sagen und dein Leben buchstäblich ändern.

CP: Was kommt für Sie als Nächstes? Ich weiß, es ist eine seltsame Zeit, um über die Zukunft zu sprechen.

MO: Weit in die Zukunft zu denken, ist nicht meine Stärke. Um ehrlich zu sein, es gelingt mir kaum, weiter zu denken, als an das, was ich als Nächstes essen werde. Was aber „Where are the Black Designers?“ anbelangt, habe ich so viel geplant – wie ich die Agenda vorwärtstreibe und auch dem üblichen Nachlassen des Interesses entgegenwirke. Ich möchte das Feuer, das in vielen Menschen brennt, am Lodern halten. Und irgendwann möchte ich meine eigene Designagentur gründen. Ich möchte mehr Projekte machen. Ich möchte mehr öffentliche Diskussionen über wichtige Themen anstoßen. Dies ist gerade der Anfang, es uns im Unbequemen bequem zu machen.

Folge Adobe Create auf Instagram, um zu erfahren, welche Künstler Mitzi Okou im kommenden Monat vorstellen wird und wer unsere nächsten Gasteditoren in dieser Serie sein werden. Sobald sie auf Instagram vorgestellt wurden, werden wir die ausgewählten Künstler auch dieser Seite hinzufügen.

Mitzis erste Wahl fiel auf die Arbeiten von Julia Bond (@juliaelizabethbond), einer vielseitigen Künstlerin aus Portland, Oregon. Julias künstlerisches Anliegen ist es, die Erfahrungen der Schwarzen in verschiedenen Medien und Kanälen zu visualisieren – ihr Projekt OTHERLY (@__otherly__) untersucht die Komplexität, ein Mensch anderer Hautfarbe zu sein, durch Farbe. OTHERLY ist ein Raum für Kunst, der nicht nur erziehen, sondern vor allem auch inspirieren will. Unsere Gasteditorin Mitzi Okou beschreibt ihre Entscheidung für Julias Werke wie folgt: „Ich hörte von Julia Bond erstmals im Podcast „The Daily“. Julia und ihr Werk sind aber so viel mehr als das. Wie sie über alles spricht, was mit dem Kampf gegen rassische Ungerechtigkeit zu tun hat, ist geradezu poetisch. Ihre Arbeiten sind mutig, stellen Fragen und fordern die Bekleidungsindustrie heraus – und sind dabei beeindruckend ausdrucksstark in der Zelebrierung des Schwarzseins. Julia ist eine Künstlerin, die ich mir an der Designschule als Vorbild gewünscht hätte.“ Hier stellen wir ein Foto aus Julias Projekt OTHERLY vor. Mehr über ihre Arbeit findest du auf bondjuliabond.com.

Mitzis nächste Wahl fiel auf den Fotografen Miles Wilson (mileswilson.co), den sie diese Woche auf Instagram ins Rampenlicht stellt. Sie beschreibt Miles als „jungen Fotografen, der mich mit Hoffnung erfüllt und neugierig auf die neue Generation vielversprechender schwarzer Künstler macht. Dieser junge Mann reiste mutig zu einigen der gefährlichsten Protestaktionen des Landes, um die Wahrheit und die Polarisierung unseres Landes fotografisch zu dokumentieren – zwei Strömungen, die nicht ignoriert werden dürfen. Neben diesem Thema fängt sein Werk die Freude, die Mühen und die Feiern der Schwarzen und vieles mehr mit dem Blick des Künstlers ein.“ Wilson selbst beschreibt sich „als 22-jähriger Fotograf und multidisziplinärer Künstler aus Richmond, Virginia. Meine Arbeit beleuchtet die allgegenwärtigen Bedrohungen, die die sich ständig ändernde und doch so seltsam stagnierende Welt, in der wir heute leben, zu zersetzen scheinen. Durch De- und Rekontextierung der Medien der Vergangenheit versuche ich, die Verbindungen zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und unserer möglichen Zukunft zu verstehen. Dies hat erst vor Kurzem in meiner Dokumentation der soziopolitischen Unruhen, die das Jahr 2020 so stark geprägt haben, Form angenommen.“

Schessa Garbutt (@the_schessa) ist Gründerin und Kreativdirektorin von Firebrand (@firebrand.house / www.firebrand.house). Während ihre Kernkompetenz im Design von Markenidentitäten liegt, ist sie auch leidenschaftliche Autorin, Designdozentin und Schriftendesignerin. Auf der San Francisco Design Week sprach sie erst kürzlich zum Thema „Black Lives Matter is Not A Design Sprint“ (Die Initiative „Black Lives Matter“ ist kein Designsprint), in dem sie die Ansätze des „weißen“ Designs kritisierte und für ein radikales branchenweites Umdenken eintrat. Unsere Gasteditorin Mitzi Okou wählte Schessa Garbutt mit den folgenden Worten für ein Instagram-Profil aus: „Schessa ist eine jener Designerinnen, die nur als unbeschreiblich beschrieben werden können. Jedes Wort, mit dem man beschreiben oder definieren würde, was und wer sie und Firebrand sind, wäre ein Understatement. Nicht nur scheinen ihre Anmut und Eleganz durch ihr Werk, sondern auch, wie sie Wahrheiten über rassische Ungerechtigkeit und ihre Erfahrungen als schwarze Designer artikulieren. Ich wünschte mir, ich hätte nur halb so viel des bewundernswerten und eleganten jungen Pioniergeistes wie Firebrand.“ Ganz bestimmt jemand, dem man folgen sollte! #blackdesigners #wherearetheblackdesigners #firebrand