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RESSOURCEN
„Ich wollte mich nie in ein Klassenzimmer setzen und etwas nur aus Büchern lernen“, erklärt der Fotograf Ryan Figard. „Ich wollte losziehen und selbst Hand anlegen.“ Deshalb riet ihm seine Mutter, als er achtzehn Jahre alt war, das College zu verlassen: „Geh auf eine Kunstschule, das ist offensichtlich das, was du willst.“
„Das war eines der tollsten Dinge, die meine Mutter je zu mir sagte“, erinnert sich Figard. Der in Philadelphia geborene Figard ging nach San Francisco an die Academy of Art University und bereute es nie.
Adobe Stock / Ryan Figard
Adobe Stock / Ryan Figard
Während seiner Schulzeit hielt Figard sich kaum in seiner Wohnung auf. Wenn er nicht gerade im Klassenzimmer saß oder in einem Entwicklungslabor, besuchte er Galerien oder durchstreifte die Stadt auf der Suche nach Motiven. „Ich tauchte völlig in die Kunstszene der Stadt ein“, sagt Figard.
Nach seinem Abschluss kehrte er in den Osten zurück und nahm kommerzielle Arbeiten an. Schließlich führte er auch Motion-Graphics-Arbeiten aus, womit er mittlerweile größtenteils seinen Lebensunterhalt bestreitet.
Ohne den wirtschaftlichen Druck auf seiner Fotografie konnte Figard sein Konzept überdenken. „Ich musste mich ermahnen, in mich zu gehen, mich umzusehen und darüber nachzudenken, was ich erkunden möchte, wenn ich durchs Objektiv sehe.
In letzter Zeit hieß das konkret, dass er Licht und Schatten gezielt einsetzt. Egal, ob er eine Grapefruit aufnimmt, eine Tonschale oder etwas anderes, sein zentrales Motiv ist das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Dabei entstehen stimmungsvolle Stillleben, die sich klar von seinen früheren Werken abzuheben scheinen, ohne dass der zeitlose Reiz verloren geht, der all seine Arbeiten auszeichnet.
Nachdem er selbst so viel durch die Zusammenarbeit und den Austausch mit Fotografen der Adobe-Community gelernt hat, gibt dir Figard gerne einige Tipps, wie auch du kraftvolle und farbenfrohe Stillleben erstellst. Er zeigt auch einige Beispielbilder aus seinem Prozessarchiv.
Beginne mit den Linien.
Wenn es ein ästhetisches Element gibt, das alle Bilder Figards gemeinsam haben, sind es die klaren, gezielten Linien, mit denen er das Bild organisiert. Unabhängig davon, ob er einen Pfirsich, eine Schreibmaschine oder ein Kornfeld fotografiert, er fängt fast immer mit Linien an: „Sie verbinden alles im Bild.“
Wenn Figard in einem Studio arbeitet, beginnt er den kreativen Prozess, indem er die Definitionslinien skizziert. In den ersten beiden Fotos unten siehst du, wie er runde Formen platziert hat, den Brennpunkt unserer Aufmerksamkeit, während eine kräftige vertikale Linie das gesamte Bild teilt. Um diese eindeutigen Linien zu erhalten, verwendet Figard einen Fresnel-Aufsatz auf einer LED-Leuchte. Damit erzeugt er ein hartes Führungslicht, das auf dem dritten und vierten Bild zu sehen ist. Dieses Licht verleiht den Schatten grafische Präzision.
Achte auf Texturen.
Unser Blick richtet sich ganz automatisch auf Objekte im Bild, deren Textur mit dem Hintergrund kontrastiert. Es mag ausreichend erscheinen, einen Apfel auf ein Tuch zu legen, und fertig ist das Motiv. Damit aber ein Nahrungsmittel wirklich auffällt, insbesondere, damit es appetitlich aussieht, muss du auf Faktoren wie Glanz, Wärme und Form achten.
Bestimmte Nahrungsmittel, die du normalerweise nicht in Öl getaucht essen würdest, wie einen Pfirsich oder einen Keks, erhalten einen appetitlichen Glanz, wenn du sie mit neutralem Pflanzenöl bestreichst. Andere, wie Käse, entwickeln abstoßend ölige Tropfen, wenn sie zu warm werden. Ein Brotleib bekommt genau die richtige Textur, wenn du einen Brenner zur Hand hast. Das fand Figard nach unzähligen Spielereien und Experimenten heraus.
Falls du nicht gerade an einem professionellen Set zusammen mit einem Food-Stylisten arbeitest, solltest du versuchen, dein Motiv mit einem Pinsel, Wasser und Pflanzenöl aufzupeppen. Sogar in der Kernmulde einer Avocado tanzt das Licht mit etwas Öl.
Farbsteuerung.
Wenn Bilder farbenfroh erscheinen, liegt das häufig eher an Präzision und Kontrast als an der Sättigung oder der Qualität.
Sieh dir ein Farbrad an und suche zwei nicht nebeneinander liegende Farben, die den Farbbereich deines Bilds umfassen sollen, empfiehlt Figard. Kameraleute nehmen gerne oranges oder blaugrünes Licht. Doch du erzielst mit nahezu jeder Kombination tolle Kontraste: Cyan und Magenta, Gelb und Lila. Als Kontrast zu dem saftigen Grün einer Avocado wählt Figard einen pink Hintergrund. Wenn er einen Teller dazunimmt, hält er ihn in einem ähnlichen Pink wie den Hintergrund. Für das Wasserglas in der Szene fügt er eine intensivere rosa Lebensmittelfarbe hinzu.
Für eine andere Komposition verleiht er dem Bild mit harten Schatten kräftige Führungslinien. Er kontrastiert den Glanz der Blätter mit samtigen Pfirsichen, setzt das Rot der Frucht in Wettstreit mit dem dunklen grünen Setting und lässt dann die Schatten so verschwimmen, dass das Bild durch die Linien definiert wird und die Farben hervorstechen. Mit dem Schieberegler unten erhältst du einen Vorher-nachher-Vergleich des Fotos.
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