PHOTOGRAPHY • INSPIRATION
Creator Collective: Joy Yamusangie.
Lerne Joy kennen, kongolesischer Visual Artist mit Werken verschiedenster Kategorien.
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Creator Collective: Joy Yamusangie.
Lerne Joy kennen, kongolesischer Visual Artist mit Werken verschiedenster Kategorien.
RESSOURCEN
Joy Yamusangie, Visual Artist aus London, erkundet in Werken aus Mischtechnik die Themen Identität, Gender und Abstammung. Hierbei zieht Joy viel Inspiration aus der kongolesischen Herkunft und erzählt so Geschichten aus einer ganz individuellen Perspektive.
Wann bist du zum ersten Mal mit bildender Kunst in Berührung gekommen? Erzähl uns von deiner Reise.
Ich wollte schon als Kind mit Kunst arbeiten. Ich habe Comics und Videoanimationen gezeichnet, um meine kleine Schwester zu unterhalten. Ich habe überall gezeichnet: zu Hause, in der Schule, egal wo ich war. Schließlich habe ich Illustration an der Universität studiert, aber nach meinem Abschluss hat es etwas gedauert, bis ich meine Arbeit als Visual Artist begann.
Wie hast du zu deiner visuellen Ästhetik gefunden? Hast du einfach viel ausprobiert, bis du den richtigen Look hattest?
Ich habe nie bewusst daran gedacht, eine Ästhetik zu erschaffen. Ich zeichne einfach und denke dabei nicht zu viel nach. Ich glaube, die visuelle Ästhetik entsteht ganz natürlich. Jede Person hat ihre ganz eigenen Einflüsse und Erfahrungen, die letztlich ihren Stil formen.
Woraus ziehst du deine Inspiration?
Am stärksten aus meiner Familie. Meine Eltern lieben es, Geschichten zu erzählen. Ich glaube, daher stammt auch mein Interesse daran, Geschichten in bildende Kunst zu übersetzen. Ich habe mir kürzlich zur Inspiration alte Familienfotos angesehen – die Geschichten, die dahinterstecken, die Outfits, die Komposition. Diese Bilder geben unglaublich viel her.
Wie lautet dein Ansatz für Kollaborationen? Zum Beispiel deine jüngste Arbeit mit Ronan. Wie ist es dazu gekommen und wie habt ihr zusammengearbeitet?
So etwas passiert ganz natürlich. Für den Film, bei dem ich gemeinsam mit Ronan Mckenzie Regie geführt habe, waren wir in erster Linie Freunde und dann erst Kollegen. Die Idee der Zusammenarbeit entstand einfach, als wir über unseren Wunsch sprachen, uns mit dem Thema Film zu beschäftigen. Ich liebe es, mit Menschen aus anderen kreativen Bereichen als meinem eigenen zusammenzuarbeiten, weil sie so viel Wissen, Erfahrung und Kreativität einbringen können.
Ohne welches Gerät oder Objekt könntest du nicht leben?
Wahrscheinlich mein Scanner. Ich habe jahrelang gespart, um mir einen A3-Scanner kaufen zu können. Damit ist mein Prozess so viel einfacher, weil ich selbst meine größeren Zeichnungen von Papier in digital umwandeln kann.
Bei deiner Arbeit verwendest du viele verschiedene Medien. Wie wählst du sie aus? Und gibt es eine Art, mit der du gerne experimentieren würdest?
Wenn ich zeichne, versuche ich mir vorzustellen, welches Medium zu der Geschichte des Werks beitragen könnte. Im Moment interessieren mich Drucktechnik und Linoleumdruck. Ich freue mich darauf, weiter mit diesen Techniken herumzuspielen.
Hast du Tipps für angehende Visual Artists?
Macht euch keine Gedanken darum, euren Style zu finden. Zeichnet einfach immer weiter, probiert neue Materialien aus, lernt neue Techniken und habt einfach Spaß! Euer Stil wird sich ganz natürlich in all den verschiedenen Medien durchsetzen und ihr werdet ihn erkennen.
Das letzte Jahr war eine schwierige Zeit für kreative Künste. Ist durch COVID auch etwas Positives entstanden?
Es war für viele Menschen ein wirklich schwieriges Jahr und alles hat sich so plötzlich geändert. Durch die Pandemie hatte ich Zeit, über meine künstlerische Richtung nachzudenken – darüber, was mir Spaß machte und was ich nicht weiterführen wollte. Es war gut, endlich mal die Zeit zu haben, alles etwas langsamer angehen zu lassen, mich auszuruhen und ein gesündere Work-Life-Balance zu finden, damit ich mich nicht überarbeite.
Wie sähe dein Traumprojekt aus?
Mein Traum ist es, an einer öffentlichen Installation oder Skulptur zu arbeiten, mit der Menschen auf völlig neue Weise mit meiner Kunst interagieren können.
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