Alixe an Bord des Eastern & Oriental Express

Auf ihrer dreitägigen Reise von Singapur nach Bangkok hat Alixe immer wieder Fotos gemacht, während der Luxuszug durch das malaysische Kernland tuckerte. Durch das Fenster sah sie Szenen aus ihrer Kindheit – lange bevor die Fotografie mehr als ein Hobby für sie wurde, bevor sie nach London zog. Kurz nach Ende der Zugfahrt im Januar 2020 änderte sich die Welt plötzlich.

Eine dramatische Beleuchtung und eine goldene Patina sind charakteristisch für Alixes Schaffen.

„Die Pandemie hat mich als Reisefotografin, die stark auf das Fotografieren von Orten angewiesen ist, schwer getroffen“, sagt sie. „Es fiel mir sehr schwer, immer dieselben vier Wände zu sehen. Als ich endlich wieder reisen konnte, wurde mir klar, wie sehr ich es vermisst hatte.“ 

Vor dem Lockdown war Alixes Arbeit in der europäischen und amerikanischen Ausgabe von Condé Nast Traveler zu bestaunen. Soho House, Belmond und Relais & Châteaux haben sie beauftragt, Fotos von ihren Hotels zu machen. Das Geheimnis bei der Aufnahme von Innenräumen ist die Fähigkeit, interessante Kompositionen und Details zu finden, die dem Bild eine Seele geben. „Außerdem braucht man Geduld und Offenheit, damit der Raum dir gegenüber seine Geschichte offenbart.“

Laut Alixe ist Geduld das Geheimnis der Innenraumfotografie.

„Die eine immer wiederkehrende Inspirationsquelle ist für mich die ‚goldene Stunde‘“, sagt Alixe. „Zu dieser Tageszeit sieht alles so schön aus – selbst Alltägliches kann sich in etwas Besonderes verwandeln, einfach weil es in einen goldenen Lichtschleier gehüllt ist.“ Durch diese satten Farben wirken ihre Fotos von historischen englischen Gebäuden wie aus einer anderen Zeit. Alte Buchläden, Lesesäle und Schulen erstrahlen in gedämpftem Kerzen- und Lampenlicht.

Alixe verzichtet beim Fotografieren auf Schnickschnack. Sie kommt mit einer Kamera und einem Objektiv aus: einer Sony Alpha 7 R II mit einem 24–70 mm F2.8 GM-Objektiv. Sie fotografiert alles im Rohzustand und unterbelichtet. „Unbrauchbare“ Fotos verwandelt sie durch Nachbearbeitung in Kunstwerke. „Farbkorrekturen machen einen wesentlichen Teil meines kreativen Prozesses aus. Die Bearbeitung kann wenige Minuten, aber auch einige Stunden dauern“, erklärt Alixe. Mit ihrer kostenlosen Adobe Photoshop Lightroom-Voreinstellung verleiht Alixe jedem Foto einen Glanz, der für die „goldenen Stunde“ charakteristisch ist. „Es sollte auch nostalgisch und ein wenig kinematografisch wirken, daher die Körnung und der grüne Grundton.“

Mit Alixes kostenloser Lightroom-Voreinstellung kannst du jedem Foto diesen „Goldene Stunde“-Look verleihen.

Alixe setzt auch auf eine Reihe weiterer Lightroom-Bearbeitungen. „Dazu gehören typischerweise das ‚Erwärmen‘ eines Fotos durch eine höhere Temperatur, das Aufhellen durch eine höhere Belichtung des Rohbilds, das Hinzufügen eines leichten Kontrasts sowie eine automatische Objektiv- und Perspektivkorrektur“, sagt Alixe. „Da mich eine reichhaltige Farbpalette begeistert, intensiviere ich die Farben zusätzlich mit den RGB-Panels der Tonkurve und der Farbabstufung. Stelle ich fest, dass bestimmte Farben in den Fotos nicht ganz meinen Vorstellungen entsprechen, passe ich ihren Farbton, ihre Sättigung und ihre Luminanz im Bedienfeld ‚Farbmischung‘ an. Zum Schluss füge ich noch etwas Klarheit hinzu, um Details in Innenräumen und der Architektur zu verbessern.“

„Wer sich fotografisch laufend verbessern möchte, muss die Welt um einen herum scharf beobachten“, sagt Alixe. „Ich stelle fest, dass sich die Art und Weise, wie ich die Dinge sehe und erlebe, völlig verändert hat. Diese ständige Veränderung hat mich dazu inspiriert, Fotografin zu werden. Und sie inspiriert mich auch auf meinem Weg.“

Mehr davon auf Instagram.